Tätigkeitsberichte

In unserer Arbeit mit sexuell übergriffigen Kindern und Jugendlichen begegnen uns die Auswirkungen von Geschlechterrollenstereotypen in zweierlei Hinsicht. Erstens als eine Ursache von Ohnmachtsgefühlen die durch die Übergriffigkeit abgewehrt werden und zweitens als eine Möglichkeit, die Übergriffigkeit vor sich selbst zu rechtfertigen oder das Opfer damit zu manipulieren.

In unserem Tätigkeitsbericht für das Jahr 2022 beschäftigen wir uns damit, wie sich diese beiden Auswirkungen von Geschlechterrollenstereotypen konkret in der Arbeit zeigen.

 

Im Zuge der Entwicklung der Beratungsstelle LIEBIGneun haben wir uns ausführlich mit der Frage beschäftigt, wie wir „parteiliche Opferarbeit“ und „opfergerechte Täterarbeit“ unter dem Dach eines Trägers gut „unter einen Hut“ bringen. Dabei war uns wichtig, dass auf allen Ebenen der Angebote klar bleibt, ob jemand zu uns kommt, um von den Folgen erlittener Gewalt entlastet zu werden oder um darin unterstützt zu werden, für ausgeübte Gewalt Verantwortung zu übernehmen.

Im Tätigkeitsbericht für das Jahr 2021 beschäftigen wir uns vor dem Hintergrund dieses Entwicklungsprozesses und auf der Basis unserer Erfahrung aus der Fallarbeit in beiden Beratungsstellen mit der Frage, wie man Angebote für Opfer und Täter*in gut „unter einen Hut“ bringen kann, wenn beide in derselben vollstationären Einrichtung leben.

 

Das Schwerpunktthema unseres diesjährigen Tätigkeitsberichtes steht unter der Überschrift „Sexuelle Übergriffe durch Kinder und Jugendliche - …und was ist jetzt zu tun“.

Wir wollen Mut machen, sich mit sexualisiert übergriffigen Mädchen und Jungen angemessen auseinander zu setzen und haben Informationen zusammengestellt, von denen wir hoffen, dass sie dazu beitragen.

Die Beratungsstelle LIEBIGneun arbeitet seit mehr als zehn Jahren mit sexuell übergriffigen Kindern und Jugendlichen und deren Eltern.

Manche der Jungen und Mädchen, die zu uns gekommen sind, hatten außerdem auch körperliche Gewalt ausgeübt. Wir haben diese Form der Gewalt mit dem gleichen Ansatz in den Blick genommen, wie die sexuellen Übergriffe und waren damit in der Einzelarbeit erfolgreich.

Im Jahr 2019 bot sich uns die Gelegenheit, mit Jungen im Alter zwischen 12 - 14 Jahren, die mehrfach körperliche Gewalt ausgeübt hatten ein gruppentherapeutisches Angebot durchzuführen. Parallel dazu nahmen deren Eltern ebenfalls an einer Gruppe teil. Wie wir mit den Jungen und ihren Eltern gearbeitet haben und zu welchen Ergebnissen wir gekommen sind, lesen Sie in unserem diesjährigen Tätigkeitsbericht.
 

Schwerpunktthema:
Rückfallprävention und Kontrollpläne – Ergebnissicherung in der Täterarbeit

Schwerpunktthema:
“Ich hätte da mal eine Frage”  -  Erstberatung am Telefon

„….kann er nicht oder will er nicht?“ –
Grenzen und Verständnis in der Arbeit mit sexuell übergriffigen Jugendlichen

Schwerpunktthema:
Angebote für Kinder und Jugendliche mit Intelligenzminderung

Schwerpunktthema:
„...und, hilft es?” Erfahrungen aus der Fallarbeit.

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