LIEBIGneun bietet Einschätzungen des Gefährdungsrisikos bei sexuell übergriffigem Verhalten durch Kinder und Jugendliche nach den Vorgaben des "Schutzauftrages bei Kindeswohlgefährdung" (§ 8a SGB VIII) oder auch des Bundeskinderschutzgesetzes (§ 4 KKG) an. Die Ergebnisse der anonymisierten Einschätzung werden den Fachkräften in schriftlicher Form als Einschätzungsprotokoll zur Verfügung gestellt.
Für kognitiv eingeschränkte Klienten bieten wir bislang Tätertherapie im Einzelsetting an. Der Aufbau einer Therapiegruppe ist in Planung. Unser Konzept für die Arbeit mit intelligenzgeminderten Jungen der Mädchen stellen wir Ihnen ausführlich in unserem Tätigkeitsbericht für das Jahr 2014 "Angebote für Kinder und Jugendliche mit Intelligenzminderung" vor.
Fachkräfte erhalten bei LIEBIGneun zum einen Unterstützung in Form einer Fachberatung. Sie umfasst Fragestellungen zum Umgang mit sexueller Übergriffigkeit bei Kindern oder Jugendlichen im Alltag. Sie können zum anderen eine anonymisierte Einschätzung des Gefährdungsrisikos nach den Vorgaben des „Schutzauftrages bei Kindeswohlgefährdung“ (§8a SGB VIII) oder auch des Bundeskinderschutzgesetzes (§4KKG) erhalten. Die Ergebnisse dieser anonymisierten Einschätzung werden den Fachkräften in schriftlicher Form als Einschätzungsprotokoll zur Verfügung gestellt.
Eltern können bei LIEBIGneun zwischen zwei Formen der Beratung wählen. Sie werden entweder von der Behandlerin/dem Behandler des Kindes/Jugendlichen regelmäßig über den Stand der diagnostischen/tätertherapeutischen Arbeit informiert. Oder sie erhalten bei einer eigenen Fachkraft regelmäßig Beratung zu ihren eigenen Fragestellungen.
Zu Beginn der Arbeit mit sexuell übergriffigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen steht eine umfangreiche Eingangsdiagnostik. In ihrem Rahmen werden Merkmale zum Delikt sowie Risiko- und Schutzfaktoren erhoben. Es wird eine Lebens- und Sexualanamnese erstellt und mittels standardisierter Fragebögen werden Persönlichkeitsmerkmale und Einstellungen erhoben.
Die Angebote für Kinder (bis zum Alter von ca. 12 Jahren) richten sich sowohl an noch junge Kinder, bei denen es eine besorgniserregende Entwicklung abzuwenden gilt als auch an (ältere) Kinder, bei denen eine fortgesetzte sexuelle Übergriffigkeit mit einiger aggressiver Energie vorliegt.